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Das Heiligenhäuschen

Der Ursprung

Das Heiligenhäuschen gilt als das älteste erhaltene Bauwerk in Düsseldorf Oberkassel.

Der früheste Beleg für die Existenz des Kapellchens ist eine Landkarte aus dem Jahr 1772.

Darauf ist als markantes Kennzeichen der Schürmannshof eingetragen und in unmittelbarer Nachbarschaft das Heiligenhäuschen.

Der Schürmannshof selbst ist besser bekannt als „Vossen links“. Dessen Geschichte begann um 1768, durch die Heirat von Johann Rutger Vossen aus Niederkassel mit der 16jährigen Erbin des Schürmann-Hofes.
Bald darauf wurde der Hof über die Stadt hinaus bekannt, vor allem durch die Einrichtung einer Gaststätte mit Logis.

Zum Beispiel dürfte um 1781 der Schweizer Maler Caspar Wolf (1735 – 1783) dort eingekehrt sein. In seinen Düsseldorfer Ansichten (1782) zeichnete er nebst Vater und Sohn Vossen, die kleine Kapelle, die zum damaligen Hofbereich gehörte.

Zeichnung Josef Sommer
"Am Heiligenhäuschen" 6.4.1929 Zeichnung von Josef Sommers
Die Kapelle
Das Heiligenhäuschen Aufnahme aus 2016

Die Kapelle

Das Heiligenhäuschen befindet sich südöstlich der Strasse „Am Heiligenhäuschen“.

Die Kapelle wird durch einen rund bogigen Eingang erschlossen. Im Giebelfeld über der Tür befindet sich eine Rundbogennische, auf dem Giebel und in der Nische befindet sich jeweils ein Kreuz.

Zwei rundbogige Fenster an jeder Seite (sowie zusätzliches elektrisches Licht) belichten das Heiligenhäuschen.

Bedingt durch eine Veränderung des Geländeniveaus in Oberkassel liegt die Kapelle heute niedriger als die Straße.

Links neben dem Eingang befindet sich eine Gedenktafel. Diese wurde von Dr. Carl Vossen gestiftet, zum Andenken an seine Vorfahren anlässlich des 75jährigen Bestehens des linksrheinischen Verkehrs- und Verschönerungs-Vereins am 1.12.1979. „Die heute unter Denkmalschutz stehende Kapelle ist das älteste noch bestehende Bauwerk in Oberkassel. Sie ist einige 100 Jahre alt und gehörte früher zum Hof ‚Vossen links‘ […]“

Das Fresko

Im Inneren der Kapelle befindet sich ein von der Oberkasseler Familie Sistermanns gestiftetes Freskobild mit der Darstellung der Gottesmutter und dem Jesuskind, flankiert von zwei Engeln. Unter den Engeln sind auf jeder Seite je zwei Wickelkinder abgebildet. 

Das Fresko wurde von dem Maler Laufenberg gefertigt. Unter dem Altartisch befindet sich eine Steinfigur „Christus im Grabe“ (auf einem Findling). Des Weiteren stehen mehrere Heiligenfiguren im Inneren der Kapelle, ebenfalls Stiftungen von Oberkasseler Familien und dem Heimatverein.

Fresko
Fresko mit Heiligenfiguren Maria mit Kind und Jesus (unten), Hl. Margareta, Hl. Antonius, Hl. Maria, Hl. Sebastianus und Hl. Josef (oben v.l.n.r.)

Pflege und Erhalt

Die wohl im 18.Jahrhundert entstandene Kapelle wurde nach einem Hochwasser 1784 erstmalig erneuert.
Die Erhaltung und Restaurierung des Bauwerks wurde im 18. und 19.Jahrhundert von der Familie Vossen besorgt.
Seit 1932 hat die Stadt Düsseldorf diese Verpflichtung übernommen.
1985 hat die Stadt dem Heimatverein Oberkassel die Patenschaft für das Bauwerk übertragen.

Im Jahr 2010 wurde das Heiligenhäuschen von der Stadt umfassend renoviert. Der Pfingstorkan ELA von 2014 ließ einen Baum auf die Kapelle fallen, so dass sie ein weiteres mal schwer beschädigt wurde. Die Reparaturen erfolgten 2017.

2016 übernahm der St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Oberkassel vom Heimatverein die Patenschaft des Heiligenhäuschen und kümmert sich seitdem um die Pflege und Aufsicht der kleinen Kapelle.